Wie ein Ehrenamt zur wegweisenden Entscheidung Deines Studiums werden kann
“Warum arbeitest Du ohne Bezahlung?” Mit dieser Frage wurde wahrscheinlich jede aktive Person in einer studentischen Initiative bereits konfrontiert. Warum ehrenamtlich arbeiten, wenn man woanders mit ähnlichen Aufgaben Geld verdienen kann?
In erster Linie: Um Gutes zu tun und Menschen zu helfen. Aber nicht nur das — dahinter steckt noch viel mehr, das erst deutlich wird, wenn man es erlebt. Stelle Dir folgendes Szenario vor: An einem bestimmten Punkt Deines Studiums fragst Du Dich: Was kann ich tun, um meine persönlichen und beruflichen Ziele besser zu erreichen? Du kannst Dich in Dein Studium reinhängen, parallel bei renommierten Unternehmen arbeiten, oder sogar kostspielige Trainings und Seminare besuchen, um Dir auf eigene Faust relevante Skills anzueignen.
Sich in einer studentischen Initiative zu engagieren, fällt in unserem Verständnis in die gleiche Kategorie: Es ist ein Investment in die eigene Weiterentwicklung. Doch was jedes Mitglied persönlich dabei rausbekommen kann, übertrifft theoretische Trainings um ein Vielfaches! Egal welchen Hintergrund Du mitbringst: Ehrenamtliches Engagement kann Dir auf vielfältige Weise zugutekommen. Du kannst zahlreiche inspirierende Menschen kennenlernen, oder Verantwortung für Aufgaben übernehmen, die Du im Job vielleicht erst nach drei Jahren anpacken dürftest.
Diese unterschiedlichen Motive zeigen sich auch bei der studentischen Initiative TechAcademy, in der wir beide schon jeweils seit mehreren Semestern tätig sind. Alle 35 Mitglieder werden unterschiedliche Antworten auf die Frage haben, warum sie dabei sind — doch es wird sich ein gemeinsamer Nenner abzeichnen: Für uns alle stehen persönliches Wachstum und Weiterentwicklung im Fokus. Wir wollen am Beispiel von TechAcademy drei Gründe für ein ehrenamtliches Engagement aufzeigen, die darüber hinausgehen, Gutes für die Gesellschaft tun zu wollen.
1. Spielwiese für Berufserfahrung
“To win big, you sometimes have to take big risks” — Bill Gates
Das stimmt oft, aber nicht in diesem Fall. Wir packen viele Projekte an und gehen dabei natürlich auch Risiken ein. Im Gegensatz zu unseren regulären Jobs betrachten wir unser Arbeitsumfeld bei TechAcademy als Spielwiese, denn hier ist die Tragweite von Fehlern deutlich geringer. Alle Mitglieder können ab Tag eins ihre eigenen Ideen einbringen und stark profitieren, ohne persönlich viel Risiko einzugehen oder hohe Kosten zu haben.
Wir verpflichten uns unseren Partnern und Teilnehmenden gegenüber, haben bei unserer Arbeit jedoch keine Angst vor Fehlern, denn sie zeigen uns, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. So gewährleisten wir ein sicheres Umfeld und blicken einzig auf Fehler, um aus ihnen zu lernen.
Die meisten Menschen erfüllt es, im Team etwas zu bewegen und dabei nach persönlicher Definition anderen Menschen zu helfen. Wenn man sich reinhängt, kann unfassbar viel Positives dabei herauskommen: ein inspirierendes Semesterprogramm mit über 100 Teilnehmenden, ein motiviertes Alumni-Netzwerk mit mittlerweile 450 Mitgliedern oder eine Konferenz mit 1100+ Zuhörern. Dazu sehenswerte Auszeichnungen für das Engagement.
2. Karriere-Boost durch Peer Learning
Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Der Großteil unserer Teammitglieder und -Alumni haben durch ihr Engagement bei TechAcademy die nötigen praktischen Fähigkeiten erlernt, um in ihrem Praktikum oder Job voll aufzugehen — ob Teamfähigkeit, fachspezifische Hard Skills, strategisches Arbeiten oder die Übernahme echter Personal- und Projektverantwortung. Denn wir engagieren uns nicht in einer Initiative, um den ganzen Tag nur Excel Tabellen auszufüllen oder langwierige Reports zu schreiben, die am Ende niemand liest. Bei TechAcademy kann jeder einzelne realen Impact schaffen und von Anfang an eigene Themen vorantreiben.
Da wir auf freiwilligem Terrain spielen, können individuelle Ziele ganz selbstbestimmt gesetzt werden. Unabhängig vom Erfahrungsgrad lernen wir voneinander, diskutieren gemeinsam und lassen die besten Ideen gewinnen. Es gibt keine Genehmigungsprozesse oder Raum für Egos, sondern die Gelegenheit zu zeigen, was man wirklich kann. Oft erkennt man dadurch selbst neue Stärken, derer man sich vorher nicht bewusst war.
Auch ist es bei uns deutlich leichter, Einblicke in verschiedene Teams zu erhalten, was die beste und schnellste Karriereberatung sein kann. Nicht selten wechseln unsere Teammitglieder ihre Teams und richten sogar ihre späteren Karrieren nach ihren Erfahrungen und ihren Werdegängen bei TechAcademy aus.
Durch unser TechMentoring-Programm profitiert der TechAcademy-Nachwuchs systematisch vom Wissen und den Erfahrungen älterer oder ehemaliger Mitglieder und entwickelt sich so rasch weiter.
Letztlich finden sich sogar einige unserer Teammitglieder und -Alumni bei unseren Partnerunternehmen wieder oder profitieren anderweitig von Kontakten aus unserem Netzwerk.
3. Teamgeist beflügelt
Ein inspirierendes Team ist der Schlüssel zum Erfolg, im Job, wie im Ehrenamt — die positiven Auswirkungen eines motivierten Teams sind verblüffend. Wenn wir gemeinsam etwas Großes anpacken und das erfolgreich abschließen, ist das ein sehr erfüllendes Gefühl. Beispielsweise saßen wir nach unserer letzten TechConference noch bis tief in die Nacht auf dem Campus, weil niemand nach Hause gehen wollte. Es war einfach schön, noch beisammen zu sein, die zurückliegenden Monate mit ihren Hochs und Tiefs zu reflektieren und sich privat auszutauschen.
Jedes Mitglied bringt eigene Erfahrungen, Interessen und Stärken mit. Dadurch lernen wir bei jedem Teamevent und in jedem Projekt etwas Neues. TechAcademys Auftritt kann als das Ergebnis der Synergie der besten Ideen und Fähigkeiten der Mitglieder angesehen werden, getragen von einem besonderen Spirit des gegenseitigen Vertrauens, einer gewissen Leichtigkeit und der außergewöhnlichen Leidenschaft jedes einzelnen Mitglieds. Unsere größte Motivation und Stolz ist es, dass sich zahlreiche tiefe Freundschaften aus TechAcademy heraus ergeben haben. Diese sind mit keinem Gehalt oder materiellem Gegenwert aufzuwiegen.
Unser Fazit ist, dass für viele ein Ehrenamt genau der richtige Schritt sein kann, um parallel zum Studium zu wachsen und den eigenen Zielen näherzukommen. Blickt man hinter die Fassade des “Ich arbeite nicht für umsonst”-Arguments, wird deutlich, dass man hierbei Dinge gewinnen kann, die einem zukünftig sehr viel mehr Nutzen oder Geld einbringen werden als eine unmittelbare monetäre Entlohnung. Wir freuen uns über alle Teilnehmenden, die durch das TechAcademy-Programm Digitalisierungs-Kompetenzen erwerben können, ihr Netzwerk ausbauen und eine gute Zeit verbringen. Gleichzeitig sammeln wir selbst relevante Erfahrung, gewinnen Auszeichnungen und bauen unser persönliches berufliches Netzwerk auf. Unbezahlbar sind natürlich die geknüpften Freundschaften und das erfüllende Gefühl, etwas geschafft zu haben, das sich auch positiv auf das eigene (Studien-)Leben auswirkt.